Freitag, 8. Februar 2008
Spiegel
Nun habe ich jemanden nach längerer Zeit wieder getroffen, dessen Trinkverhalten zu meinem starke Parallelen aufweist.

Wir haben unsere Wege gegenseitig beobachtet und uns insgeheim verglichen. So wie das Alkoholiker eben tun. Ist ja vordergründig beruhigend, jemanden zu sehen, der noch mehr trinkt. Wenn er dann sogar sein Leben noch im Griff hat, umso beruhigender (so schlimm wie bei dem ist es bei mir noch nicht). Dennoch habe ich oft gedacht: «so weit will ich nicht kommen». Und wie dann das so geht, kam ich meinem Nicht-Ziel doch Schritt für Schritt näher.

Nun haben wir uns, wie gesagt, wieder gesehen. Mein Freund kämpft jetzt an allen Fronten. Das habe ich nicht ohne ein kleines Triumphgefühl zur Kenntnis genommen. Dafür schäme ich mich auch ein bisschen. Vor allem aber habe ich mir Sorgen gemacht um ihn, weil ich ihn ja gut mag.

Ich möchte nicht einmal sagen, dass seine Probleme (nur) auf dem Alkohol gründen. Sie haben aber wesentlich damit zu tun.

Dann habe ich gemerkt, dass das nicht allein relevant ist. Wichtig ist einzig und allein, dass man sich im Leben komfortabel einrichtet. Ich denke da nicht an materiellen Luxus. Dazu gehört für mich, sich Perspektiven für die Zukunft zu erschaffen. Und um diese positiv zu gestalten habe ich das Bier bei Seite gelassen. Nur das zählt. Und das Resultat dieser Konsequenz ist, dass ich äusserst erfreuliche Perspektiven habe.

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