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Montag, 3. September 2007
3. September 2006
stoe, 01:12h
Vor einem Jahr startete ich in meinen letzten Tag mit Bier-Begleitung. Am ersten Tag meiner Trockenheit wollte ich nicht mit starken Nachwirkungen eines grossen Rausches kämpfen.
In der Schilderung meines Entzugs habe ich berichtet, dass es beim Vorsatz blieb. Ich kam erst am frühen Morgen, nach ausgelassenem Feiern ins Bett. Darüber habe ich mich damals ziemlich geärgert.
Im Nachhinein gesehen denke ich, dass ich mir in dieser Nacht noch einmal eindrücklich vor Augen geführt habe, dass ich mit dieser Droge wirklich nicht umgehen kann. Dass ich nochmals richtig über die Stränge schlug und das folgende, schlechte Gewissen, werde ich wohl nie vergessen. Das wiederum hat den Effekt, dass ich genau weiss: So nie mehr!
In der Schilderung meines Entzugs habe ich berichtet, dass es beim Vorsatz blieb. Ich kam erst am frühen Morgen, nach ausgelassenem Feiern ins Bett. Darüber habe ich mich damals ziemlich geärgert.
Im Nachhinein gesehen denke ich, dass ich mir in dieser Nacht noch einmal eindrücklich vor Augen geführt habe, dass ich mit dieser Droge wirklich nicht umgehen kann. Dass ich nochmals richtig über die Stränge schlug und das folgende, schlechte Gewissen, werde ich wohl nie vergessen. Das wiederum hat den Effekt, dass ich genau weiss: So nie mehr!
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Donnerstag, 23. August 2007
Vorbereitung
stoe, 12:47h
Vor einem Jahr um diese Zeit wusste ich: Bald ist's vorbei mit der Sauferei. Im Nachhinein gesehen war die Zeit, bevor ich den Vorsatz umsetzte, die mit Abstand schwierigste.
Um das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, fixierte ich mich enorm darauf. Diese Konzentration kostete viel Energie, ich konnte kaum mehr arbeiten. Das Thema war omnipräsent, anderes hatte kaum mehr Platz. Für meine Partnerin wirkte ich gefühlskalt.
Meine Priorität war aber klar gesetzt. Alles andere würde in ein paar Wochen – in nüchternem Zustand – seinen Platz erhalten. Schritt für Schritt vorgehen, dafür konsequent, war meine Devise.
Um das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, fixierte ich mich enorm darauf. Diese Konzentration kostete viel Energie, ich konnte kaum mehr arbeiten. Das Thema war omnipräsent, anderes hatte kaum mehr Platz. Für meine Partnerin wirkte ich gefühlskalt.
Meine Priorität war aber klar gesetzt. Alles andere würde in ein paar Wochen – in nüchternem Zustand – seinen Platz erhalten. Schritt für Schritt vorgehen, dafür konsequent, war meine Devise.
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Donnerstag, 19. Juli 2007
Müde Gesellen
stoe, 19:35h
Den dringenden Ratschlag, dass man von seinen (trinkenden) Freunden Abstand nehmen soll, wenn man ein trockenes Leben anstrebt, habe ich anfänglich in den Wind geschlagen. Nun, nach bald einem Jahr Trockenheit blicke ich zurück und stelle fest, dass sich das auch ohne dringenden Vorsatz so ergeben hat.
Die Lethargie, mit der viele langjährige Bekanntschaften durchs Leben gehen, ertrage ich fast nicht mehr. Das Selbe gilt für dieses Vortäuschen von «Mit Alkohol habe ich kein Problem». Ich sehe immer genauer, wer sehr wohl ein Problem hat, auch wenn sich die Betroffenen teilweise tatsächlich nicht bewusst sind, dass sie es haben – und wie sehr es ihre Lebensqualität beeinträchtigt.
Dass ich mich hier so äussere, drückt eine gewisse Arroganz aus, die mich selber stört. Die hat sich so entwickelt, ohne dass ich das wollte. Und genau deshalb meide ich diese müden Gesellen mittlerweile. Wenn Biertrinker – statt ihre kleinen Aufgaben im Alltag umgehend anzupacken – aus jedem Detail einen grossen Berg wachsen lassen, habe ich Mühe. Da kann ich nicht mehr hinhören. Oder ich höre hin und kann mir einen abwertenden Kommentar nicht verkneifen. Warum? Weil ich's kenne, weil ich genau gleich funktioniert/nicht funktioniert habe.
Die Lethargie, mit der viele langjährige Bekanntschaften durchs Leben gehen, ertrage ich fast nicht mehr. Das Selbe gilt für dieses Vortäuschen von «Mit Alkohol habe ich kein Problem». Ich sehe immer genauer, wer sehr wohl ein Problem hat, auch wenn sich die Betroffenen teilweise tatsächlich nicht bewusst sind, dass sie es haben – und wie sehr es ihre Lebensqualität beeinträchtigt.
Dass ich mich hier so äussere, drückt eine gewisse Arroganz aus, die mich selber stört. Die hat sich so entwickelt, ohne dass ich das wollte. Und genau deshalb meide ich diese müden Gesellen mittlerweile. Wenn Biertrinker – statt ihre kleinen Aufgaben im Alltag umgehend anzupacken – aus jedem Detail einen grossen Berg wachsen lassen, habe ich Mühe. Da kann ich nicht mehr hinhören. Oder ich höre hin und kann mir einen abwertenden Kommentar nicht verkneifen. Warum? Weil ich's kenne, weil ich genau gleich funktioniert/nicht funktioniert habe.
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Sonntag, 13. Mai 2007
Jetzt
manitou, 11:36h
Ich habe nach einem bestimmten Satz gesucht, den du mal vormuliert hast und ich den über nehmen wollte, dabei ist mir eine Idee gekommen.Wenn ich deinen Weg so lese und wo du heute stehst.
Ich bin beeindruckt.
Sage wann ist dein Geburtsmonat?
Ach so die Idee, sag ich dann. Muss noch wirken.
Gruß
Manitou
Ich bin beeindruckt.
Sage wann ist dein Geburtsmonat?
Ach so die Idee, sag ich dann. Muss noch wirken.
Gruß
Manitou
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Samstag, 21. April 2007
Einträge
stoe, 23:25h
Meine Blog-Einträge werden spärlicher. Das Thema Alkohol rückt zunehmends in den Hintergrund. Wenn überhaupt, drückt der Schuh eher an anderen Stellen. Das Leben bietet vielfältige – und spannende – Herausforderungen, nehmen wir Sie an!
Bei was auch immer; der Vorsatz «Konsequenz im Handeln» begleitet mich noch immer. Ich fahre damit gut.
Alles Gute! Stoe
Bei was auch immer; der Vorsatz «Konsequenz im Handeln» begleitet mich noch immer. Ich fahre damit gut.
Alles Gute! Stoe
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Dienstag, 27. März 2007
Stressresistenz
stoe, 02:24h
Nebst der Tatsache, dass ich vor Energie strotze, freut mich enorm, dass ich mit Druck viel besser umgehen kann.
Stressresistenz war für mich immer ein Fremdwort. Seit einigen Monaten habe ich diesbezüglich alles so im Griff wie nie zuvor in meinem Leben. Ich weiss, was ich kann, bleibe auch wenn's eng wird gelassen – und feiere Erfolg um Erfolg. Wenn's auch kleine Erfolge sind, immerhin es sind Glücksmomente, zufriedene Kunden, Komplimente und viele kleine Dinge, die mich freuen.
Wie gesagt, auf Stress war ich immer schon anfällig. Der Alkohol war mir oft ein wirksames Gegenmittel. Auf längere Dauer gesehen, wirkt es auch da kontraproduktiv. Bei vielen Freunden, die munter weiter Biere kippen sehe ich, wie wenig es braucht, sie nervös zu machen. Vor einfachsten Aufgaben zaudern die manchmal, wie wenn sie die Welt neu erfinden müssten. Tja, so war ich auch, ich erinnere mich gut. Wie oft war ich doch um meine Partnerin froh, die stets die Ruhe (wenigstens nach aussen) bewahrte!
Wenn ich ältere Arbeiten betrachte, finde ich, dass ich auch zu bierseligen Zeiten gute Resultate erbrachte. Nur, die Energie, die ich dafür aufwenden musste, war immens. Oft habe ich regelrecht gezittert vor Angst, ich könnte die Anforderungen nicht erfüllen. Bier und Partnerin sei Dank, habe ich doch einiges erreicht. Aber eben, diese Gemütszustände (bis hin zu morgendlichen Depressionen) möchte ich nie mehr erleben müssen.
Stressresistenz war für mich immer ein Fremdwort. Seit einigen Monaten habe ich diesbezüglich alles so im Griff wie nie zuvor in meinem Leben. Ich weiss, was ich kann, bleibe auch wenn's eng wird gelassen – und feiere Erfolg um Erfolg. Wenn's auch kleine Erfolge sind, immerhin es sind Glücksmomente, zufriedene Kunden, Komplimente und viele kleine Dinge, die mich freuen.
Wie gesagt, auf Stress war ich immer schon anfällig. Der Alkohol war mir oft ein wirksames Gegenmittel. Auf längere Dauer gesehen, wirkt es auch da kontraproduktiv. Bei vielen Freunden, die munter weiter Biere kippen sehe ich, wie wenig es braucht, sie nervös zu machen. Vor einfachsten Aufgaben zaudern die manchmal, wie wenn sie die Welt neu erfinden müssten. Tja, so war ich auch, ich erinnere mich gut. Wie oft war ich doch um meine Partnerin froh, die stets die Ruhe (wenigstens nach aussen) bewahrte!
Wenn ich ältere Arbeiten betrachte, finde ich, dass ich auch zu bierseligen Zeiten gute Resultate erbrachte. Nur, die Energie, die ich dafür aufwenden musste, war immens. Oft habe ich regelrecht gezittert vor Angst, ich könnte die Anforderungen nicht erfüllen. Bier und Partnerin sei Dank, habe ich doch einiges erreicht. Aber eben, diese Gemütszustände (bis hin zu morgendlichen Depressionen) möchte ich nie mehr erleben müssen.
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Donnerstag, 22. März 2007
Ping-Pong
stoe, 08:56h
Bei einem Freund beobachte ich, wie kontrolliertes Trinken funktioniert. Oder eben genau nicht funktioniert. Wenn ich ihm zusehe, sehe ich die selben Muster wie damals bei mir.
Zuerst setzt man sich ein Ziel: Nicht mehr als eine bestimmte Menge Bier am Tag darf es sein. Eine Weile lang geht das gut. Der Wille macht's möglich. Dann wird's immer mühsamer und die Erkenntnis, dass sich zu viel Druck kontraproduktiv auswirkt. Also nehmen wir's lockerer – und siehe da – trinken gar weniger.
Durch diese Erkenntnis bestärkt und erleichtert leben wir fröhlich weiter. Die Menge steigt wieder. Der Fall ist klar: So kann es nicht weitergehen. Der Wille steigt wieder, die Menge sinkt. Das Spiel beginnt von vorne. Über Jahre betrieben steigt die Alkoholmenge mit jedem von diesen Zyklen.
Die Energie, die für diese Selbstversuche aufgebracht werden muss, ist immens. (Fast) kein Mensch bringt kontrolliertes Trinken so auf die Reihe.
Irgendwann bleib nur der Entzug. Der erfordert in den ersten Wochen grossen Willen, aber dann wird der mentale Aufwand (verglichen mit kontrolliertem Trinken) viel viel geringer.
Ich habe nichts gegen die Idee des kontrollierten Trinken, finde es aber viel zu anstrengend. Ausserdem sind die Auswirkungen des konsequenten Verzichts derart grandios, dass ich kontrolliertes Trinken für mich definitiv aus den Gedanken gestrichen habe.
Übrigens, mein Freund wird bei seinen Versuchen von einem Fachmann beraten (Psychologe). Oder wurde es zumindest. Wetten, dass bald der Psychologe schuld ist, dass die Strategie nie hinhaut?
Was passiert, wenn man ganz mit dem Trinken aufhört, kann er nun bei mir beobachten. Seine Folgerung daraus müsste eigentlich klar sein. So ging es mir auch lange. Man wüsste, was man sollte, kriegt aber den Arsch nicht hoch. Bei allem Bemühen, mit sich ehrlich zu sein, ist und bleibt der einzig richtige Schritt eine unglaublich hohe Hürde. So unlogisch das auch ist, ich habe dafür Verständnis. Ich wünsche jedem, dass er zur Einsicht fähig ist (wird)! Zu seinem ganz eigenen, persönlichen Komfort.
Zuerst setzt man sich ein Ziel: Nicht mehr als eine bestimmte Menge Bier am Tag darf es sein. Eine Weile lang geht das gut. Der Wille macht's möglich. Dann wird's immer mühsamer und die Erkenntnis, dass sich zu viel Druck kontraproduktiv auswirkt. Also nehmen wir's lockerer – und siehe da – trinken gar weniger.
Durch diese Erkenntnis bestärkt und erleichtert leben wir fröhlich weiter. Die Menge steigt wieder. Der Fall ist klar: So kann es nicht weitergehen. Der Wille steigt wieder, die Menge sinkt. Das Spiel beginnt von vorne. Über Jahre betrieben steigt die Alkoholmenge mit jedem von diesen Zyklen.
Die Energie, die für diese Selbstversuche aufgebracht werden muss, ist immens. (Fast) kein Mensch bringt kontrolliertes Trinken so auf die Reihe.
Irgendwann bleib nur der Entzug. Der erfordert in den ersten Wochen grossen Willen, aber dann wird der mentale Aufwand (verglichen mit kontrolliertem Trinken) viel viel geringer.
Ich habe nichts gegen die Idee des kontrollierten Trinken, finde es aber viel zu anstrengend. Ausserdem sind die Auswirkungen des konsequenten Verzichts derart grandios, dass ich kontrolliertes Trinken für mich definitiv aus den Gedanken gestrichen habe.
Übrigens, mein Freund wird bei seinen Versuchen von einem Fachmann beraten (Psychologe). Oder wurde es zumindest. Wetten, dass bald der Psychologe schuld ist, dass die Strategie nie hinhaut?
Was passiert, wenn man ganz mit dem Trinken aufhört, kann er nun bei mir beobachten. Seine Folgerung daraus müsste eigentlich klar sein. So ging es mir auch lange. Man wüsste, was man sollte, kriegt aber den Arsch nicht hoch. Bei allem Bemühen, mit sich ehrlich zu sein, ist und bleibt der einzig richtige Schritt eine unglaublich hohe Hürde. So unlogisch das auch ist, ich habe dafür Verständnis. Ich wünsche jedem, dass er zur Einsicht fähig ist (wird)! Zu seinem ganz eigenen, persönlichen Komfort.
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