Montag, 28. Juli 2008
Sendepause
Wenn es hier schon länger keinen neuen Eintrag mehr gibt, kann das zwei Gründe haben:

– Der Autor ist rückfällig geworden, oder
– er hat das Interesse am Thema verloren

Zutreffend ist Letzteres, wenn auch nicht in dieser Deutlichkeit.

Ich mache mir kaum mehr Gedanken über die Problematik Alkohol. Wenigstens kommt es mir so vor. Vermutlich treffe ich mehrmals täglich die Entscheidung: Nein, keinen Alkohol. Aber das geschieht längst automatisch, den Entscheid dafür oder dagegen treffe ich nur noch selten bewusst. Das Nichttrinken ist normal geworden. Ein Glas Wein ist die grosse Ausnahme und es bleibt bei einem Glas. Für mich gilt: Was ich als 16jähriger durfte, darf ich auch jetzt wieder.

Berauscht habe ich mich seit bald zwei Jahren nie mehr. Von Bier lasse ich konsequent die Finger, vor meiner einstigen Lieblingsdroge habe ich immer noch einen Heidenrespekt.

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Das ist ja super - du brauchst keine Aufmerksamkeit mehr aufs aufhören zu lenken und auf das aufpassen, das du nicht mehr trinkst. Ich glaube auch das du mit dem Thema durch bist. Wer weiß - über was du als nächstes schreibst. Irgendwann ist halt jedes Thema einmal durch und man steht im Leben einfach an einer anderen stelle was einem grade bewegt. Am Anfang habe ich dich gerne gelesen, auch mir wurde es irgendwann zu langweilig. Ich finde aber das du echt viel zu sagen hast und das du wundervoll schreibst. Dein Stil hat mir gut gefallen. Vielleicht darf ich ja wieder von dir lesen - mich würde es sehr freuen. Ich bin jetzt an der Stelle wo ich meinem Mann gesagt habe - das jetzt der Zeitpunkt gekommen ist wo er sich entscheiden muss, sich Hilfe zu holen oder sich dafür zu entscheiden mich zu verlieren. Den die Liebe will gepflegt sein. Er weiß das ich meine Ziele immer erreiche und Erfolge vorweißen kann - es ist jedoch nicht mein Ziel mit jemanden mein Leben zu teilen der Trinkt und somit unerreichbar für mich ist. Ich habe nur ein Leben.Ich kann nichts tun außer mein Weg zu gehen. Ich habe mich die ganze Zeit schon mit abschied beschäftigt - viele Tränen geweint und tue es noch immer - jetzt ist die Zeit des Handels. Ich bin an dem Punkt - des nicht mehr wollens. Dank deiner Seite ist mir viel klar geworden. Ich danke dir vor allem für deine Offenheit.
herzliche grüße und vielleicht auf ein wieder lesen
Martina

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Vielen Dank für die Komplimente! Du siehst etwas richtig: Du musst für Dich schauen. Das selbe gilt wahrscheinlich auch für Deinen Mann. Mir war es wichtig, dass ich meinen Lebenswandel aus eigenem Antrieb herbeigeführt habe. Meine Partnerin hat sich den damals auch gewünscht, aber den Willen dazu muss jeder selber aufbringen. Mich trieb der Stolz. Ich wollte um jeden Preis vermeiden, dass mir irgendwann jemand sagt: Du darfst nie mehr einen Schluck Alkohol trinken.

Das war für mich das Horrorszenario, das ich vermeiden wollte. Ich will über mein Leben selber bestimmen! Diese Autonomie habe ich behalten, das empfinde ich als Gewinn. Die Gefahr dabei ist, dass ich mir Hintertürchen offen gehalten habe. Ich denke, das ist eine Strategie, wie sie Alkoholiker immer auf die eine oder andere Art anstreben. Immerhin, ich weiss darum und werde weiterhin auf der Hut sein, dass sich die Ausnahmen nicht häufen.

Ich bin übrigens regelmässig zu Gast in Deinem Blog.
Machs gut! Deinem Mann wünsche ich den Mut, Veränderungen zu wagen. Es lohnt sich!
Stoe

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