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Samstag, 24. November 2007
Lieber Hanif
stoe, 19:29h
Mit Deiner Buchempfehlung hast Du mir ja was eingebrockt! Das geht so in Richtung Erleuchtung. Von Herhaus’ Sprachgewalt bin ich beeindruckt. Wer wäre es nicht?
Vor allem aber habe ich mich in Vielem wiedererkannt. Das war keine Überraschung, damit rechnete ich, als ich das Buch in die Hand nahm. Gefreut – und manchmal erschreckt – hat mich, wie weit das ging. Viele meiner gesammelten Erkenntnisse treffen mich, in neuen Worten, noch einmal. Nicht zuletzt habe ich begriffen, dass ich ein paar Dinge richtig erfühlt habe, in ihrer Konsequenz waren sie mir nicht vollumfänglich bewusst.
So dachte ich schon länger, dass das Trockensein nicht der Idealzustand ist. Herhaus benennt das ganz einfach mit Nüchternheit.*** Ich werde vorläufig diesen Begriff für mich verwenden, will mir aber noch bewusster machen, was er für mich bedeutet.
Gewissen Widersprüchen (die mich schon lange beschäftigen) bin ich näher auf die Spur gekommen, aber es bleibt noch einiges, das ich begreifen möchte. Konsequenz und Lockerheit, Starrsinnigkeit im positiven Sinn gegen übertriebenen Eigensinn sind so Stichworte.
An einem Satz werde ich noch lange kauen:
«Nichts stösst so ab wie einer, der nur geben will, aber nicht nehmen kann.»
*** «Trocken ist ein Süchtiger, der feststellt, dass er sein Suchtmittel absetzen kann, indem er kapituliert. Und nüchtern ist, wer nüchtern bleibt.»
Vor allem aber habe ich mich in Vielem wiedererkannt. Das war keine Überraschung, damit rechnete ich, als ich das Buch in die Hand nahm. Gefreut – und manchmal erschreckt – hat mich, wie weit das ging. Viele meiner gesammelten Erkenntnisse treffen mich, in neuen Worten, noch einmal. Nicht zuletzt habe ich begriffen, dass ich ein paar Dinge richtig erfühlt habe, in ihrer Konsequenz waren sie mir nicht vollumfänglich bewusst.
So dachte ich schon länger, dass das Trockensein nicht der Idealzustand ist. Herhaus benennt das ganz einfach mit Nüchternheit.*** Ich werde vorläufig diesen Begriff für mich verwenden, will mir aber noch bewusster machen, was er für mich bedeutet.
Gewissen Widersprüchen (die mich schon lange beschäftigen) bin ich näher auf die Spur gekommen, aber es bleibt noch einiges, das ich begreifen möchte. Konsequenz und Lockerheit, Starrsinnigkeit im positiven Sinn gegen übertriebenen Eigensinn sind so Stichworte.
An einem Satz werde ich noch lange kauen:
«Nichts stösst so ab wie einer, der nur geben will, aber nicht nehmen kann.»
*** «Trocken ist ein Süchtiger, der feststellt, dass er sein Suchtmittel absetzen kann, indem er kapituliert. Und nüchtern ist, wer nüchtern bleibt.»
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Wahr, aber traurig
stoe, 01:33h
«Ein Burn-Out», sagt Max. Das sein keine fixe Idee von ihm, das habe der Arzt diagnostiziert. Wie soll jemand mit einem gut bezahlten Routinejob, alle erdenklichen Freiheiten geniessend, in ein Burn-Out schlittern? Jemand, der keine (anstrengende) Familie hat? Jemand, der überall mit Leichtigkeit einen Gesprächspartner findet? Gut, vielleicht fehlen ihm wirklich gute Freunde. Als er mich kürzlich versetzte, hatte er stark daran zu kauen, dass ich ihm, verletzt, die kalte Schulter zeigte.
«Alkohol», höre ich mich sagen. «Versuchs doch Mal ohne Alkohol.» Staubtrocken kommt das, als ob ein anderer sprechen würde. Ich staune über mich selbst. Was masse ich mir da an, einer Ein-Wort-Diagnose mit einer Diagnose in einem Wort zu begegnen! Wir wechselten umgehend das Thema.
Die Vermutung «Burn-Out» wird für den Arzt zur Gewissheit. Nicht für Max, der zweifelt. Nicht ohne Stolz bemerkt er, dass er seit ein paar Tagen auf sein Feierabendbier verzichte. Nützts nichts, so schadets wenigstens nicht. «Ach, die paar Bierchen können Ihnen nicht schaden», das wisse er, entgegnet der Arzt. Er selber entspanne sich abends auch gerne bei ein paar kühlen Blonden. Max sei ihm übrigens auch schon aufgefallen, im Central: «Gehen Sie dort nicht mehr hin?»
Das Central sei eigentlich sein Stammlokal, er möge die Menschen dort gut leiden. Die riesige Auswahl an offenen Bieren aus aller Welt erscheine ihm im Moment aber etwas gar einseitig. Für Kaffe und Mineral bevorzuge er das Café Maxim. «Schauen Sie wieder einmal rein im Central, dort können wir mal über etwas anderes plaudern und zusammen anstossen», schlägt der Arzt vor.
Na dann, Prost!
«Alkohol», höre ich mich sagen. «Versuchs doch Mal ohne Alkohol.» Staubtrocken kommt das, als ob ein anderer sprechen würde. Ich staune über mich selbst. Was masse ich mir da an, einer Ein-Wort-Diagnose mit einer Diagnose in einem Wort zu begegnen! Wir wechselten umgehend das Thema.
Die Vermutung «Burn-Out» wird für den Arzt zur Gewissheit. Nicht für Max, der zweifelt. Nicht ohne Stolz bemerkt er, dass er seit ein paar Tagen auf sein Feierabendbier verzichte. Nützts nichts, so schadets wenigstens nicht. «Ach, die paar Bierchen können Ihnen nicht schaden», das wisse er, entgegnet der Arzt. Er selber entspanne sich abends auch gerne bei ein paar kühlen Blonden. Max sei ihm übrigens auch schon aufgefallen, im Central: «Gehen Sie dort nicht mehr hin?»
Das Central sei eigentlich sein Stammlokal, er möge die Menschen dort gut leiden. Die riesige Auswahl an offenen Bieren aus aller Welt erscheine ihm im Moment aber etwas gar einseitig. Für Kaffe und Mineral bevorzuge er das Café Maxim. «Schauen Sie wieder einmal rein im Central, dort können wir mal über etwas anderes plaudern und zusammen anstossen», schlägt der Arzt vor.
Na dann, Prost!
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