Stoe's Umgang mit Alkohol. 100% ehrlich. 99% konsequent.

Aus meinem engsten Umfeld, von jemandem, der weiss, was bei mir Sache ist, wurde mir ein Buch empfohlen: The Tender Bar von J.R. Moehringer.

Nach den ersten paar Seiten habe ich mich gefragt, warum um Himmels Willen soll ausgerechnet ich dieses Buch lesen? Faszination Bar. Trinkkultur. Rituale. Alles drin, was ich auch kenne. Und noch einiges mehr, das von mir sein könnte. Nur bin ich nicht in New York aufgewachsen. Aber übertragen auf meine Jugend auf dem Land sind die Parallelen augenfällig. Wie sehr, ist sich die Person, die mir das empfohlen hat, wohl gar nicht bewusst.

Das Buch gefällt mir, weil es nicht moralisiert. Im Gegenteil, wer nicht aufmerksam liest, könnte meinen, da gefalle sich einer im Abstürzen. Sehr lesenswert!

Trinke ich zu viel?

Die Frage habe ich mir oft gestellt und lange Antworten gefunden, sie zu verneinen. Wie sehen das Andere? Für Jugendliche gedacht, aber nicht nur (Link klicken):

Mit den Selbsttest hatte ich es so. Mit zwanzig Jahren stellte ich die Tests in Frage. Wer geringe Mengen konsumiert, wird bereits zum Alkoholiker erklärt. Heute weiss ich, dass es gar nicht um die Mengen geht. Ich konnte mir schon damals, etwa während des Armeedienstes, einen Abend ohne Bier schlicht nicht mehr vorstellen. Kriegte ich mein Bier nicht, fragte ich mich, ob ich trotz der Müdigkeit überhaupt schlafen könne. Insgeheim spürte ich wohl schon damals, dass ich's ohne nicht mehr kann.

Später gaben mir Tests und diverse Lektüre immer stärker zu denken. Die Auseinandersetzung mit dem Thema hat sich offensichtlich doch noch gelohnt. Etwas spät für meinen Geschmack, aber immerhin.

Die Ausnahme, die die Regel «Fachidioten können nicht verständlich formulieren» widerlegt. Wolfgang Weikert weiss Bescheid und bringt einiges direkt auf den Punkt:

Für einmal ein Buchtipp, der vordergründig mit der Thematik Alkoholismus nicht zu tun hat. Wer aufmerksam liest, wird von der Lektüre so oder so profitieren können. Spätestens wenn Edouard vorkommt, wird sich der eine oder andere in ihm erkennen können.

Das Buch liest sich leicht und flüssig und ist sehr verständlich geschrieben.

François Lelord, «Hectors Reise - oder die Suche nach dem Glück» ISBN 978-3-492-24828-0

«Wenn man dieses Buch gelesen hat - ich schwöre es Ihnen -, ist man glücklich.»
Elke Heidenreich

Sehr informative Site. Alle wichtigen Punkte zum Thema Alkohol sauber erklärt. Kein Wissenschaftler, der glaubt, Schlucker belehren zu müssen . . .

Die Rubrik «Raus aus der Sackgasse» etwa erklärt die Komplexität verschiedener Abhängigkeiten verständlich, deutsch und deutlich und ohne zu dramatisieren:

Wenn der Umgang mit Alkohol gar nicht erst zum Problem werden soll:

Das kommt den meisten von uns doch sehr bekannt vor, oder?