Donnerstag, 1. März 2007
Entzug 2
«Trinken Sie einfach Mal drei Jahre nicht»



Wir waren so verblieben, dass ich mir überlegen sollte, ob für mich ein Leben ohne Alkohol überhaupt vorstellen könne. Seit dem letzten Termin waren schon fast zwei Monate vergangen und bei mir die Überzeugung gereift, dass das sehr wohl möglich sein müsste. Für einige Wochen hatte ich das ja schon vorher hin und wieder durchgezogen. Ich konnte mir das nicht nur vorstellen, sondern ich wollte es unbedingt.

Aber wirklich gar nie mehr einen Schluck Bier? Lebenslänglich. Nein, das überstieg nun meine Vorstellungskraft. In diesem Punkt klemmt’s bei mir bis heute. «Gut, dann trinken Sie einfach Mal drei Jahre nicht», reagierte die Ärztin auf meine Unsicherheit. Nichts, gar nichts, bis zum 3. September* 2009. Oder gar dem vierten.

Solche Zeithorizonte kenne ich sonst nur aus den Fussballkurzmeldungen. Da wird regelmässig verkündet, wer da wieder einen Vertrag über zwei und noch mehr Jahre abgeschlossen habe. Eingehalten werden diese Verträge höchst selten.

• der 3. September sollte der letzte Tag sein, an dem ich ein Bier geniesse. Das geschilderte Gespräch fand etwa anfangs August statt.

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Donnerstag, 14. Dezember 2006
Alkoholfreies Bier



Immer wieder kontrovers diskutiert: Alkoholfreies Bier als Ersatzdroge. Nachdem ich mir das eine Weile lang als Option offen liess, falls der Saufdruck gross würde, verschwende ich an dieses Gebräu keinen Gedanken mehr.

Wenn es bei mir etwas ausgelöst hat, dann der Wunsch nach mehr. Seltsam, das Gesöff schmeckt mir nämlich wirklich nicht. Wer feines Bier liebt, kann ja nicht im ernst behaupten, dass er Clausthaler mag.


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Dienstag, 12. Dezember 2006
Kalter Entzug
Achtung! Die Gefahren des kalten Entzugs werden unterschätzt.



Unterschätzen kann man sie auch nur, wenn man davon überhaupt weiss. Frühere Trockenphasen habe ich sehr abrupt eingeleitet, um die Gefahr wusste ich nicht.

Abgesehen vom gesundheitlichen Aspekt, rate ich Euch so oder so: Wenn Ihr einen Entzug macht, besprecht Euch mit dem Arzt. Ich hätte nie gedacht, dass mir das so helfen kann. Ganz abgesehen davon, dass ich Hemmungen hatte, einer medizinischen Fachperson zu beichten, was Sache ist.

Die Frau Doktor hat mir den Kopf nicht abgebissen, im Gegenteil! Ärzte sind sich vermutlich mehr gewöhnt als ich mir überhaupt in meiner Phantasie ausmalen kann. Die paar Liter Bier, die ich mir täglich zuführte, schockieren jedenfalls keinen Arzt.

Wie mich die Ärztin motivierte und unterstützte werde ich in weiteren Beiträgen schildern.


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