Mittwoch, 7. März 2007
Entzug 6
Budapest



In der Phase vor dem Entzug hatte ich es nicht hingekriegt, meinen Urlaub wie gewohnt zu planen. Ein berufliches Projekt stand auf wackligen Beinen, was mich zutiefst verunsicherte. Meine Freundin war bereits weggefahren. Selber buchte ich kurzfristig einen Flug nach Budapest.

Das fand niemand eine gute Idee. Allen voran die Ärztin, aber auch meine Freunde, die mittlerweile im Bild waren. Mich konnte man nicht mehr stoppen. Ich war überzeugt von dem, was ich mir in den Kopf gesetzt hatte. Eine Einstellung, die ich fortan kultivierte und mir für die ersten Monate seither unabdingbar scheint.

Ich hatte mich auf einen äusserst einsamen Urlaub in einer fremden Stadt eingestellt. Doch, grosse Überraschung: Schon auf dem Flughafen ruft eine Stimme «hallo Stoe!» Jemand schien mich zu kennen. Ich erkannte mein Gegenüber nicht. Er klärte mich auf, dass wir uns an einer Party kennengelernt hatten. Nun konnte ich mich so knapp, aber wirklich nur knapp an ihn erinnern. Was wohl meine Erinnerung so verschleiert hatte?

Nun stellte sich heraus, dass mein Bekannter und seine Frau zeitweise in Budapest leben. Ich verbrachte nun viel Zeit (vor allem Abends) bei ihnen und konnte auch dort wohnen. Die beiden tranken selten einmal ein Glas Wein, so dass da nichts anbrannte.

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